Bericht der MOZ vom 19.02.22

Alarmierung kurz nach Mitternacht

Es war eine kurze Nacht. Wer sich nach langer Woche am Freitagabend trotz des tosenden Sturms hingelegt hatte, konnte nicht lange schlafen. Um 00.10 Uhr ging der Alarm los, wurde der Brand bei der Putenmastanlage am Dorfrand von Marxdorf gemeldet. Zuerst vor Ort waren die kleinen Wehren aus Marxdorf und Worin, die stets laut Plan gemeinsam bei Einsätzen ausrücken. Somit übernahm auch Silvio Zehmke von der Woriner Wehr, zugleich im Vorstand der Amtswehrführung vom Amt Seelow-Land aktiv, die Rolle des Einsatzleiters in Marxdorf.

Im Orkan: Feuerwehren aus MOL und LOS rückten zum Brand an der Putenmastanlage bei Marxdorf aus.

Die Puten selbst waren in einem anderen Gebäude, die Tiere zu keiner Zeit in Gefahr, hieß es. Die Löscharbeiten wurden durch den starken Wind erschwert. Aufgrund dessen wurde nachalarmiert und machten sich Einsatzkräfte aus dem benachbarten Heinersdorf (Oder-Spree) allein mit zwei Fahrzeugen bereits um 1 Uhr auf den Weg nach Marxdorf.

Dorthin kamen aber auch – dem Sturm trotzend – der Kreisbrandmeister von MOL, die Feuerwehren von Neuentemopel, Seelow, Müncheberg, Falkenhagen, Lietzen, Dolgelin und sogar aus dem entfernten Wriezen. Seitens des Brand- und Katastrophenschutzes des Landkreises MOL erschien Martin Zohles und vom Feuerwehrtechnischen Zentrum aus Strausberg wurde für die Arbeit viel Schaum geliefert.

Mehr als 100 Feuerwehrleute im Einsatz

Über 100 Einsatzkräfte waren auf dem Gelände zugange. Ebenso die Polizei. Über Verletzte während des Einsatzes ist nichts bekannt. Erst drei Stunden später, gegen 3.15 Uhr konnte das Aus der größten Flammen gemeldet werden. Seither sind Feuerwehren noch mit Brandwache und Nachlösch-Arbeiten beschäftigt.

Gebildet wurde zudem ein 50 Meter Sperrkreis um die Halle, da die Solarmodule auf dem Dach noch wegen des Stroms genauer kontrolliert werden müssen. Daher konnte die Feuerwehr den Brand auch nicht einfach nur mit Wasser löschen, musste zudem Schaum einsetzen. „Jetzt gerade sind die Feuerwehren aus Niederjesar und Sachsendorf gekommen, übernehmen die Kontrolle“, erklärte gegen 8 Uhr Constantin Schütze, Mitglied der Marxdorfer Wehr und Bürgermeister der Gemeinde Vierlinden, wozu Marxdorf gehört. 

Die Einsatzkräfte würden zur Kontrolle nun Monitore einsetzen, die Wärme erkennen und Löschen ermöglicht, ohne direkt vorn in den Flammen zu stehen. Das Rest-Löschen könne sich noch Tage hinziehen, hieß es. Die Polizei ermittelt. Vom Stroh ist nicht viel übrig, auch die Halle selbst muss nun nach der großen Hitze wegen der Statik geprüft werden.

Wir waren hier schon mal, vor zwei Jahren“, erinnert sich Constantin Schütze. Damals hatte ebenfalls die Lagerhalle der Putenmastanlage gebrannt. „Der Mist hatte sich durch den starken Wind selbst entzündet.“ Der Putenkot muss per Gesetz erst eine Zeitlang gelagert werden, ehe er auf Felder aufgebracht werden darf. Dabei entwickelt der Mist während der Vergärung hoch entzündliche Gase und viel Wärme. Ob der Mist zum Brand führte, wird nun ermittelt.

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