nach einem MOZ- Beitrag von Hr. Göttmann vom 8.2.22
Aus bisher ungeklärter Ursache ist am 7. Februar gegen 17 Uhr ein Feuer auf dem Betriebsgelände von ALBA an der Schulzendorfer Straße in Wriezen ausgebrochen.
Aus dem Dach einer Halle drang weißer Rauch, als die Feuerwehr den Unglücksort erreichte. Nur gelegentlich waren Flammen durch ein Fenster zu sehen. In der Halle lagerte Altpapier. 70 Feuerwehrleute aus Wriezen, Bad Freienwalde, Altranft, Seelow sowie Bliesdorf, Kunersdorf, Amt Barnim-Oderbruch sowie Spezialkräfte des Landkreises bekämpften unter der Leitung des Wriezener Stadtbrandmeisters Thomas Keil das Feuer in der geschlossenen Halle. Kreisbrandmeister Sebastian Nestroy unterstützte den Einsatz.
Die Brandermittler die Kriminalpolizei konnten erst am 8. Februar mit ihrer Arbeit beginnen. Die Polizei ermittelt wegen fahrlässiger Brandstiftung. Zuerst kühlten die Feuerwehrleute mit Hilfe der Drehleitern aus Wriezen, Bad Freienwalde und Seelow die Halle von oben mit Wasser.
Schließlich öffneten sie stellenweise das Dach und gaben Wasser in die Halle. „Wir fürchteten zuerst, dass die Dachkonstruktion Feuer fangen und herunter stürzen könnte“, sagte der Kreisbrandmeister. Dann hätten sich die Löscharbeiten als äußerst schwierig gestaltet.
Doch dann habe sich herausgestellt, dass das ganze Gebäude aus schwer brennbarem Material und die Dachkonstruktion aus Beton ist. „Wir mussten das Dach aber öffnen, damit der heiße Rauch abzieht“, sagte Nestroy. Gleichzeitig befürchtete die Einsatzleitung, die plötzliche Zuführung von Sauerstoff könnte dem Feuer Nahrung geben und dazu führen, dass das Dach durchbrennt. Dieses Risiko mussten die Einsatzkräfte eingehen, um an das Feuer heranzukommen. In die Halle kamen die Feuerwehrleute nicht hinein, weil der Strom ausgefallen war, so dass die Rolltore nicht hoch gezogen werden konnten.
Die Löscharbeiten gestalteten sich mühselig, weil das Dach immer wieder per Hand von den Körben der Drehleitern aus mit Haken geöffnet werden musste, aber nach und nach reduzierte sich der Rauch. Trotz der Umstände gingen die Löscharbeiten entspannt vonstatten, da zu keiner Zeit Menschen in Gefahr waren, sich das Feuer nicht auf Nachbargebäude ausbreiten konnte und keine gefährlichen Stoffe gelagert waren. „Wir hatten außerdem genügend Wasser zur Verfügung“, ergänzte der Kreisbrandmeister, der erleichtert über den reibungslosen Verlauf der Löscharbeiten war.
Mithilfe eines Radladers brachen die Feuerwehrleute schließlich die Tore auf und gelangten so ins Innere der Halle, wo sie das Feuer direkt bekämpfen konnten, berichtete Einsatzleiter Thomas Keil am 8. Februar. Das brennende Papier sei eingeschäumt worden. Mithilfe des Radlader schoben sie das brennende Papier nach draußen, um es dort zu löschen. „Wir hatten dann noch einzelne Glutnester und eines davon im Dachbereich“, so der Stadtbrandmeister. Bis 4 Uhr in der Früh kämpfte die Feuerwehr gegen die Flammen. „Dann haben wir den Brandort an die Mitarbeiter übergeben“, sagte Keil. Diese übernahmen die Brandwache – so erfolgreich, dass die Feuerwehr nicht mehr ausrücken musste
Die Halle sei nicht komplett zerstört worden, das Papier lagerte nur in einem Teil des Komplexes. Ein Viertel des Gebäudes sei nicht vom, Feuer beeinträchtigt. Zwischen Lager und Büros sei eine Brandmauer, die gehalten habe, erklärte Keil. Für die Wriezener Feuerwehr sei dies der größte Brand seit vier Jahren gewesen, sagte der Stadtbrandmeister. Damals brannte unweit des jetzigen Unglücksorts eine Halle bis auf die Grundmauern nieder.