Der Vorstand des Kreisfeuerwehrverbandes hat im Zusammenhang mit mehreren Zeitungsartikeln insbesondere in der MOZ und verschiedenen Diskussionen und Überlegungen in Feuerwehrkreisen und in Amts-, Stadt- und Gemeindeverwaltungen folgende gemeinsame Positionen erarbeitet und stellt sie ebenfalls zur Diskusion:
- Die derzeitige Diskussion über zu wenige Einsatzkräfte ist eine Zukunftsdiskussion. Z.Z. haben wir überwiegend eine ausreichende Personalstärke. Aber nicht überall ist die Tageseinsatzbereitschaft gesichert. Das ist nicht neu und organisatorisch durch die gleichzeitige Alarmierung mehrerer Feuerwehren lösbar.
- Das flächendeckende System der Freiwilligen Feuerwehren in Deutschland, Österreich und der deutschsprachigen Schweiz ist einmalig in der Welt und dient anderen Ländern als Vorbild. Nur so können großflächige Katastrophen wie Waldbrände, Überflutungen und andere Schadenslagen schnell und wirksam bekämpft werden. Das Aufgeben dieses Systems durch „Zusammenlegungen“ von Feuerwehren, das nichts anderes ist als Feuerwehren aufzulösen, darf ohne Not nicht zugelassen werden. Hier stecken oft nur kurzfristig gedachte finanzielle Motive dahinter.
- Eine „Zusammenlegung“ von Feuerwehren ist ohnehin bereits erfolgt, da die Feuerwehren eines Amtes, einer Stadt oder Gemeinde organisatorisch bereits unter einer Führung zusammengelegt sind. Es geht also nur um Schließung von Standorten. Aber gerade diese Standorte mit Mannschaft, geeigneter Einsatztechnik und Gerätehaus in den Dörfern sichern das flächendeckende System und die schnellste Ersthilfe. Auch sollte das Wirken der Feuerwehr als oft einziger „Verein und Kulturträger“ nicht unterschätzt werden.
- Hauptamtliches Personal bedeutet hohe Personalkosten und würde die Einsatzbereitschaft nur in den größeren Städten und Gemeinden sichern, die ohnehin auch weiterhin Personalressourcen zur ehrenamtlichen Mitarbeit haben. Auf dem „flachen Lande“ hilft das nicht.
- Nach wie vor ist die Jugendfeuerwehr der beste „Nachwuchslieferant“ für Einsatzkräfte. Hier darf das Engagement nicht nachlassen! Unbestritten ist, dass nicht alle Jugendfeuerwehrleute der Feuerwehr erhalten bleiben, aber das ist langgelebte Praxis.
- Die Lösung des künftigen Personalproblems der Freiwilligen Feuerwehren kann nur in der wirksamen Stärkung des Ehrenamts und den Kampf um jeden Standort der Feuerwehr liegen. Dazu gehört in erster Linie das Bemühen seitens der Politik mit der örtlichen Wirtschaft und vor allem der öffentlichen Verwaltung (z.B. Hausmeister/Bauhof) für Feuerwehrleute in Wohnortsnähe Arbeitsplätze zu schaffen. Die Schließung von Feuerwehrstandorten darf nur der allerletzte Schritt nach dem Motto: „Wo nichts ist, ist auch nichts zu schützen“ sein.