Wie alle Jahre wieder, wurde das zurückliegende Jahr mit seinen Höhen und Tiefen, auf der ersten Ortswehrführertagung am 26. Januar 2012, diesmal im Feuerwehrgerätehaus in Falkenhagen (Mark), ausgewertet.
Zum Jahresende waren in der Freiwilligen Feuerwehr des Amtes Seelow-Land 338 Kameradinnen und Kameraden organisiert. Diese Zahl gliedert sich wie folgt auf:
JAHRESPERSONALÜBERSICHT 2011 |
|
Einsatzabteilung | 192 |
Alters – und Ehrenabteilung | 83 |
Kinder und Jugendliche in Jugendfeuerwehr | 63 |
All diese Kameraden setzen sich für die Belange der Feuerwehr ein und sind gewillt, den Bürgern des Amtes uneigennützig und kostenlos ihre ganze Kraft im Auftrage der Feuerwehr zur Verfügung zu stellen. Die Zahl der Feuerwehren im Amt ist mit 10 einsatzbereiten unterschiedlich großen Ortswehren, verteilt über den Amtsbereich, stabil geblieben. Das tägliche Leben in den Gemeinden ist ohne die Freiwillige Feuerwehr nicht vorstellbar, da die Feuerwehr ein wesentlicher Träger des kulturellen Lebens und Mitgestalter in der dörflichen Gemeinschaft ist. So wurde durch die Kameraden der 10 Ortswehren im Dienste der Öffentlichkeit insgesamt 13058 Stunden im Jahr 2011 geleistet. Davon fielen 2346 h in die Pflege und Instandsetzung der Gerätehäuser, 1924 h in die Pflege und Instandsetzung der Technik, 875 h Kontrolle und Wartung der Löschwasserversorgung, 144 h für den vorbeugenden Brandschutz, 1156 h in die Öffentlichkeitsarbeit, 3075 h in die Jugendarbeit, 888 h in Wettkämpfe und 2650 h für gemeinnützige Arbeiten in den einzelnen Gemeinden.
Der demographische Wandel wiederspiegelt sich auch in den Reihen der Einsatzabtei-lungen der einzelnen Ortswehren. Es wird immer schwieriger den Lauf der Zeit auszubü-geln und einsatzfähige Kräfte vor allem in den Tagbereitschaften vorzuhalten. Viele Kameradinnen und Kameraden sind am Tag auf Grund ihrer Arbeitsstelle nicht erreichbar und so stehen die wenigen noch vorhandenen Einsatzkräfte oft vor schwierigen Problemen. Daher ist es wichtig, dass sich noch mehr Bürger in den Orten, egal ob männlich oder weiblich, sich für den Dienst in den Freiwilligen Feuerwehren interessieren, bzw. was noch wichtiger ist, sich für den Dienst bei den Ortsfeuerwehren entscheiden. Wir möchten hier ganz speziell auch die Frauen in unseren Orten ansprechen und sie motivieren. Viele engagieren sich ja schon in Vereinen und unterstützen in ihren Orten. Sie brauchen keine Angst vor einer angeblichen Männerdomäne zu haben! Wir haben heute schon Frauen in Positionen, wo sie sich beweisen und ihre Frau stehen. Diese Arbeit ist interessant und erfordert die ganze Frau und den ganzen Mann. Wir würden uns freuen, genau Sie angesprochen zu haben und in unseren Reihen begrüßen zu dürfen.
Die Einsatzstatistik des vergangenen Jahres wies 92 Einsätze im weit gefächerten Aufgabenbereich der Feuerwehr aus. Diese setzen sich aus 20 Brandeinsätzen, 65 Technische Hilfeleistungen und 7 Fehlalarmen zusammen. In die 3 Ausrückebereiche der Stützpunktfeuerwehren gegliedert, verteilen sich die Einsätze wie folgt:
EINSATZZAHLEN DER DREI AUSRÜCKEBEREICHE | |
AUSRÜCKEBEREICH | Einsatzzahl |
FF Falkenhagen Schwerpunktwehr | 40 Einsätze aller Art |
FF Dolgelin Schwerpunktwehr | 37 Einsätze aller Art |
FF Worin Schwerpunktwehr | 15 Einsätze aller Art |
Um all diese Einsätze in ihrer Vielfalt zu bewältigen, ist es notwendig, die Kameraden immer auf den neuesten Stand der Technik und des Wissens zu halten. In unserer schnelllebigen Zeit sind Ausbilder und Kameraden gleichermaßen gefordert, um die ständigen Veränderungen in der Technik und den damit auftretenden Gefahren auch für die Kameraden selbst zu begegnen. So haben alle neu in die Feuerwehr eingetretenen Kameradinnen und Kameraden in einem 150 Stunden umfassenden und über 2 Jahren dauernden Grundlehrgang alle Kenntnisse zu erwerben, um im Feuerwehrleben bestehen zu können. Im weiteren Verlauf seines Feuerwehrlebens hat jede/r Kamerad/in in seiner Ortswehr mindestens 40 Stunden allgemeine Ausbildung im Jahr nachzuweisen. Diese Ausbildungen Enden in Übungen, bei denen das Wissen angewendet und das taktisch richtige Verhalten gefestigt werden soll.
Den heutigen Ausbildungsstand haben wir vor allem dem konsequenten Festhalten an den Ausbildungsrichtlinien der Feuerwehrdienstvorschriften erreicht. Wie bereits erwähnt, schreibt die Ausbildungsrichtlinie für alle Feuerwehranwärter einen Grundlehrgang Feuer-wehr vor, der sich über 2 Jahre hinzieht. Darin werden alle theoretischen und praktischen Grundkenntnisse eines Feuerwehrangehörigen vermittelt, wozu auch eine Sprechfunker- und Atemschutzgeräteträgerausbildung zählt. Die Ausbildung in der Führungsebene und der Mannschaftsausbildung darf zu keiner Zeit vernachlässigt werden, auch wenn das für alle Kameraden, die Arbeit haben nicht so einfach ist. An dieser Stelle einen Dank an alle Arbeitgeber der Region, die durch Freistellung der Kameraden deren Brandschutzaus-bildung ermöglichen. Nebenbei bemerkt, auf der Landesfeuerwehrschule wird keinem etwas geschenkt. Ich habe immer wieder großen Respekt vor den Kameraden/innen, die Tage und Wochen die Landesfeuerwehrschule besuchen, um dort eine fundierte Ausbil-dung zu erlangen. Im Jahr 2011 qualifizierten sich 30 Kameraden/innen in folgenden Lehrgängen:
Verbandsführer |
1 |
Leiter einer Freiwilligen Feuerwehr |
1 |
Zugführer einer Freiwilligen Feuerwehr |
1 |
Gruppenführer einer Freiwilligen FW |
2 |
Fortbildung Gruppenführer einer FF |
1 |
Lehrgang Technische Hilfeleistung |
1 |
Kreisausbilder Technische Hilfeleistung |
1 |
Gerätewart |
1 |
Atemschutzgeräteträger |
4 |
Sprechfunker |
3 |
Lehrgang Truppmann/ -frau Teil 2 |
9 |
Ersthelfer |
3 |
Fahrertraining LKW |
2 |
Die jährlich laufende Ausbildung für die Atemschutzgeräteträger am FTZ in Strausberg besuchten weitere 56 Kameraden/innen. Den betreffenden Kameraden/innen sei hier nochmals für ihre Einsatzbereitschaft durch die Amtswehrführung gedankt, denn die Arbeit eines Atemschutzgeräteträgers ist eine besonders verantwortungsvolle Tätigkeit, in der der Einzelne wenig ausrichtet, sondern nur im Zusammenwirken Erfolge erreicht werden.
Einen besonderen Anlass stellte im vergangen Jahr der Amtsausscheid der Feuerwehren des Amtes Seelow-Land dar. Zu Ehren des 100 jährigen Bestehens der Freiwilligen Feuerwehr Marxdorf, reisten viele Gastmannschaften aus umliegenden Ämtern an und gratulierten der Jubiläumsfeuerwehr. Auch unsere inzwischen zur Tradition gewordene polnische Partnerfeuerwehr aus der Großgemeinde Klodawa nahm wieder an dieser Veranstaltung teil. Natürlich erwiesen wir unserer Partnerfeuerwehr wie jedes Jahr einen Gegenbesuch und wir erlebten wie immer die offenherzige polnische Gastfreundschaft und einen super gelungenen Tag in der Gemeinde Klodawa Ortsteil Losno. Für unsere teilnehmende Einsatzabteilung, sowie den Veteranen der Feuerwehr ist dieser Tag immer ein unvergessliches Erlebnis, das 2011 Jahr durch die Alt Mahlischer Einsatzabteilung bestritten wurde.
Nun noch ein Wort zu unserer Jugend. Jugendarbeit in der Feuerwehr zu organisieren ist sehr schwer und erfordert sehr viel Idealismus unserer Jugendwarte. Zum Glück gibt es in allen 5 Jugendfeuerwehren unseres Amtes solche Kameraden/innen. Trotzdem haben wir ständig mit Nachwuchsproblemen zu kämpfen und sind froh über jeden Neuzugang in den Jugendwehren. Daher mein Appell an alle Jugendlichen, die Interesse an der Feuerwehr-arbeit haben: Meldet euch bei eurer örtlichen Feuerwehr und erkundigt euch über deren Arbeit. Bei Interesse sind die jeweiligen Ortswehrführer gern bereit, mit euch Gespräche zu führen. Die Jugendfeuerwehr unseres Amtes ist bis weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt und wir haben einen guten Namen im Lande. Dahinter steckt aber der aufopferungsvolle Kampf der Jugendgruppenleiter, den Kindern und Jugendlichen eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung zu bieten.
Zum Schluss möchte ich mich noch mal ausdrücklich bei den Ehefrauen, Lebenspartnern, Familienmitgliedern meiner Kameradinnen und Kameraden sowie sonstigen Freunden der Feuerwehr für die erwiesene Unterstützung bedanken. Ich weiß, ich verlange von meinen Kameradinnen und Kameraden viel und werde das auch in Zukunft tun, denn ohne Disziplin, Ausbildung und Motivation können wir als Feuerwehr nicht überleben. Ich wünsche allen auf diesem Wege noch mal ein gesundes, erfolgreiches Jahr 2012 und wünsche uns allen für dieses Jahr wieder eine positive Bilanz im nächsten Jahr ziehen zu können.
Uwe Schüler
Amtswehrführer des Amtes Seelow-Land
Fotos: BM Lutz Bergmann